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Finanzen & Börse

DAX-Absturz: Die Auswirkungen sind global zu spüren

Spätestens mit dem Beginn der Corona-Infektionen in Deutschland sind auch an der deutschen Börse die Verwerfungen zu spüren. Während die tatsächliche Anzahl der Infizierten in Deutschland und Europa noch eher gering ist und die Politik nach Lösungen sucht, herrscht in der Wirtschaft große Sorge. Bereits in der vergangenen Woche hatte der DAX mehr als zwölf Prozent seines Wertes verloren. Nach einer kurzen Erholung zum Start des März beginnt der Abschwung erneut. Womit ist in den nächsten Wochen zu rechnen und wie sind die Aussichten an den Börsen?

Die Börsen erinnern sich an die Finanzkrise

Ein Absturz von 12 Prozent gab es seit der Finanz- und Wirtschaftskrise in den Jahren 2008 und 2009 nicht mehr. Der schnelle Absturz des DAX hat gezeigt, dass die Börsen deutlich empfindlicher auf die Schwankungen der weltweiten Wirtschaft reagieren. Das Problem ist dabei, dass der Corona-Virus in Deutschland zwar eine verhältnismäßig kleine Rolle spielt, in der Wirtschaft aber bereits angekommen ist. Die enge wirtschaftliche Vernetzung auf der Welt wird damit für die Börsen erneut zu einer Prüfung. Die Schwankungen im DAX sind nämlich weniger auf Unsicherheiten bei deutschen Unternehmen bezogen als auf Probleme, die bereits in China zu sehen sind.

Seit dem Ausbruch des Corona-Virus in China ist die Wirtschaftsleistung des Riesen in Fernost empfindlich eingebrochen. Für ein Land wie Deutschland, das engste wirtschaftliche Verknüpfungen mit China hat und darüber hinaus von seinen Exporten abhängig ist, geht es also nicht nur um die internen Entwicklungen.

Der Einkauf in China ist seit Januar quasi zu einem Stillstand gekommen. Viele Unternehmen aus der Wirtschaft haben aus Angst vor Ansteckung ihre Arbeit eingestellt, die traditionellen Ferien sind verlängert worden und viele global tätige Unternehmen haben ihre Niederlassungen vorübergehend geschlossen. Zwar weisen Ökonomen darauf hin, dass die Leitzahlen aus China einen Hinweis darauf geben, dass die Produktion langsam wieder aufgenommen wird, die daraus resultierenden positiven Signale werden allerdings noch einige Zeit auf sich warten lassen.

Auch global sind die Folgen deutlich zu spüren

Es ist nicht nur der DAX, der unter dem Eindruck des Virus nachgegeben hat. Auch die amerikanische Börse hat in der letzten Woche des Februar teilweise seine schwärzesten Tage seit der Finanzkrise erlebt. Die asiatischen Börsen haben noch stärkere Einbrüche zu verzeichnen. All das wirkt sich natürlich auch auf den DAX und die deutschen Anleger aus. Das Problem ist dabei, dass es für die Behebung und für das Gegensteuern der derzeitigen Situation in den verschiedenen Bereichen der Welt unterschiedliche Maßnahmen und Möglichkeiten gibt. In Europa wäre ein deutlicher Ausbruch bei der Wirtschaft zum Beispiel drastisch. Bereits seit einem guten Jahr kämpfen die führenden Volkswirtschaften mit einem geringen Wachstum, Deutschland ist gleich mehrfach nur knapp an einer technischen Inflation vorbeigeschlittert.

Mit der zusätzlichen Belastung durch den Brexit sind die Märkte ohnehin angespannt – Corona ist also ein weiterer Punkt, der zu der ohnehin fragilen Wirtschaft in Europa beiträgt. Die Notenbank in den USA hat bereits angekündigt, dass sie den Leitzins sinken wird, sofern die wirtschaftliche Stimmung weiter negativ ist. Daraufhin gab es eine leichte Beruhigung an den amerikanischen Börsen. Diese Möglichkeit steht in Europa nicht zur Verfügung. Hier sind die Leitzinsen bereits am Tiefpunkt – eine Unterstützung für die Kapitalmärkte müsste daher von der staatlichen Seite kommen, wenn sich der Trend der letzten Woche auch im März weiter fortsetzt.

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