Inflation ist ein Begriff, der bei privaten Anlegern und Unternehmen nicht selten für Schrecken sorgt. Allerdings ist die Inflation auch ein wichtiger Hinweis auf Marktentwicklungen und Trends. Privatanleger und Unternehmen können ihr Kapital durch eine sorgfältige Anlagestrategie vor einer starken Inflation schützen.
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Was ist Inflation und was sollte man darüber wissen?
Von einer Inflation wird gesprochen, wenn sich das Preisniveau für Waren und Dienstleistungen erhöht und die Kaufkraft des Geldes dadurch sinkt. Eine moderate Inflation ist normaler Bestandteil einer wachsenden Wirtschaft. In Deutschland beispielsweise schwankte die Inflation nach einem Tief von 0,5 Prozent in den Jahren 2015 und 2016 in den Folgejahren zwischen 1,4 und 1,8 Prozent. Im Jahr 2020 sank die Inflation erneut deutlich, was auf die weltweite Coronapandemie zurückzuführen ist. Bereits im Januar 2021 kam es jedoch wieder zu einem Anstieg der Inflation in Deutschland auf etwa 1 Prozent. Das deutet auf eine Stabilisierung des Marktes hin. Würde die Inflation jedoch Fahrt aufnehmen, wäre damit ein schneller Wertverfall des Geldes verbunden.
Um die Inflation und deren Auswirkungen besser zu verstehen, lohnt sich ein Blick auf die möglichen Ursachen, die Herkunft und Geschwindigkeit. Im Bezug auf die Herkunft einer Inflation wird zwischen der hausgemachten, also in der inländischen Wirtschaft begründeten, und der importierten Inflation unterschieden. Letztere betrifft vor allem Länder mit starker Abhängigkeit von der Weltwirtschaft. Bezogen auf die Geschwindigkeit kann die Inflation schleichend, trabend, galoppierend oder als Hyperinflation wie zuletzt im Krisenjahr 1923 verlaufen. Auch die Ursachen einer Inflation können unterschiedlich ausfallen.
Eine Variante ist die Nachfrage-Inflation, bei der die Nachfrage das Angebot deutlich übersteigt, was wiederum zu einer Preissteigerung führt. Bei der Angebots-Inflation hingegen werden die höheren Herstellungskosten von Unternehmen durch einen gestiegenen Preis an Verbraucher weitergegeben. Eine direkte Folge daraus sind in der Regel Forderungen nach Gehaltserhöhungen.
Schutz vor Kapitalverlust durch Inflation
Um das eigene Vermögen vor der Inflation bestmöglich zu schützen, haben Anleger verschiedene Möglichkeiten. Angespartes Guthaben auf Konten ist der Inflation in vollem Umfang ausgesetzt. Stattdessen ist es daher sinnvoller, das eigene Kapital zu investieren und dabei auf Aktien oder Sachwerte zu setzen. Sachwerte wie Gold beispielsweise haben seit vielen Jahren einen vergleichsweise stabilen Preis auf dem Weltmarkt, welcher von einer steigenden Inflation höchstens positiv beeinflusst wird. Neben Gold als Klassiker bieten sich selbstverständlich noch viele weitere Sachwerte für eine Investition an. Außerdem können Aktien das eigene Kapital vor der Inflation schützen.
Da Aktien als Anlageform jedoch immer mit einem Risiko verbunden sind, sollte hier nur ein Teil des eigenen Kapitals investiert werden und das möglichst in einen breiten Aktienindex. Grundsätzlich lässt sich sagen, dass eine breite Streuung des Kapitals in viele unterschiedliche Anlageformen den besten Schutz vor der Inflation darstellt.
Checkliste zum Schutz vor Kapitalverlust durch Inflation
- Kapital möglichst breit streuen und dabei verschiedene Anlageformen nutzen
- Sachwerte mit stabilem Kurs wie Gold oder Silber für Kapitalanlagen wählen
- beim Aktienhandel auf einen breiten Aktienindex setzen
- regelmäßiger Check der eigenen Anlageformen
Inflation oder Deflation: Worin besteht der Unterschied?
Während bei der Inflation der Geldwert abnimmt, kommt es bei einer Deflation zum Anstieg des Geldwertes. Waren und Güter verlieren im Zuge einer Deflation an Wert und werden für Verbraucher zunehmend günstiger. Das wirkt sich massiv auf die Wirtschaft aus und zwingt Unternehmen dazu, die Produktions- und Personalkosten zu senken, um den geringeren Gewinn auszugleichen. In diesem Zusammenhang kommt es häufig zu Entlassungen und einem Runterfahren der Produktion. Verbraucher reagieren auf eine Deflation meistens mit zurückhaltendem Kaufverhalten, da sie auf eine für sie noch günstigere Preisentwicklung auf dem Markt hoffen. Gleichzeitig reagieren auch Banken auf eine Deflation und vergeben weniger Kredite. Außerdem steigt der Wert von Schulden bei einer Deflation an.