Ein leerer Serverschrank. Viel Platz, viele Möglichkeiten. Aber schnell kann daraus auch ein unübersichtliches Durcheinander werden. Kabelchaos, Hitzestau, schlecht erreichbare Geräte. Das muss nicht sein. Mit ein bisschen Planung und dem richtigen Vorgehen wird der Schrank zum aufgeräumten, gut funktionierenden Herzstück Ihrer IT. Das spart nicht nur Nerven bei der Wartung, sondern sorgt auch für einen stabilen Betrieb. Hier ein paar Tipps, wie Sie Ihren Serverschrank von Anfang an richtig einrichten.
Planung ist alles: Platz und Reihenfolge
Bevor Sie wild drauf los schrauben: Denken Sie kurz nach. Wo soll was hin? Eine gute Grundregel: Schwere Geräte wie Server oder USVs und der Serverschrank gehören nach unten. Das sorgt für Stabilität. Leichtere Komponenten wie Switches oder Patchpanel können weiter oben platziert werden. Gruppieren Sie Geräte, die oft miteinander verbunden sind. Der Switch gehört also idealerweise in die Nähe des Patchpanels. Das hält die Patchkabel kurz. Planen Sie auch genug Platz ein. Nicht nur für die Geräte selbst, sondern auch für die Luftzirkulation dazwischen. Eine Höheneinheit (HE) Freiraum hier und da kann Wunder wirken. Und denken Sie an die Zukunft: Lassen Sie Platz für eventuelle Erweiterungen. Nichts ist ärgerlicher, als einen vollen Schrank umbauen zu müssen.
Kabelführung mit System: Ordnung statt Chaos
Kabelsalat ist der Albtraum jedes Administrators. Und er lässt sich vermeiden. Das A und O ist ein Patchpanel für die Netzwerkverbindungen. Hier werden die fest verlegten Kabel aufgelegt. Von dort geht es mit kurzen, flexiblen Patchkabeln zu den Ports am Switch. Nutzen Sie für diese Patchkabel unbedingt Rangierpanel (Kabelmanagement-Panel). Das sind Blenden mit Bügeln oder Ösen, die die Kabel sauber führen und Zugentlastung bieten. Klett-Kabelbinder sind Ihre Freunde, um Kabelbündel zusammenzuhalten. Verzichten Sie lieber auf starre Plastik-Kabelbinder, die sind später schwer zu lösen. Genauso wichtig: Beschriften Sie alles! Jedes Kabel an beiden Enden, jeden Port am Patchpanel, jedes Gerät. Das erspart später stundenlanges Suchen bei der Fehlersuche. Ordnung bei den Kabeln sieht nicht nur besser aus, sie ist essentiell für Wartung und Kühlung.
Gutes Klima, stabiler Strom: Betrieb sichern
Wärme ist der Feind empfindlicher Elektronik. Sorgen Sie für eine gute Luftzirkulation im Schrank. Wichtigster Tipp: Verschließen Sie alle freien Höheneinheiten mit Blindplatten. Das verhindert, dass warme Abluft von hinten wieder nach vorne gesaugt wird und zwingt die kühle Luft, durch die Geräte zu strömen. Wenn Sie Lüfter einsetzen, achten Sie auf die richtige Richtung. Meistens wird kühle Luft unten angesaugt und warme Luft oben ausgeblasen. Prüfen Sie das. Und dann die Stromversorgung: Eine einfache Mehrfachsteckdose aus dem Baumarkt hat im Serverschrank nichts verloren. Nutzen Sie professionelle Steckdosenleisten für den Rackeinbau (PDUs). Die lassen sich sicher montieren, bieten oft mehr Anschlüsse und sind für den Dauerbetrieb ausgelegt. Achten Sie darauf, dass die Stromkabel ebenfalls sauber verlegt sind und die Lüftungsschlitze der Geräte nicht blockieren.