Filz gehört zu den weltweit ältesten Textilmaterialien – und ist zugleich aktueller denn je. Ob in der Automobilindustrie, im Handwerk, in der Bauwirtschaft oder im Interior Design: Filz als Meterware überzeugt durch seine Vielseitigkeit, Langlebigkeit und ökologische Balance.
Was ist Filz und woraus besteht er?
Filz ist ein nicht gewebter Textilstoff. Er besteht aus Fasern, die durch Druck, Feuchtigkeit und Wärme dauerhaft miteinander verfilzt werden. Traditionell wird Schafwolle verwendet, heute kommen aber auch synthetische Fasern wie Polyester oder Mischungen aus Natur- und Kunstfasern zum Einsatz. Diese Kombination erlaubt es, die Materialeigenschaften gezielt an den späteren Verwendungszweck anzupassen – etwa in Bezug auf Dichte, Elastizität oder Temperaturbeständigkeit. Filz Meterware wird in Rollen angeboten und lässt sich passgenau zuschneiden oder weiterverarbeiten. Dadurch eignet es sich für industrielle Serienfertigungen, Polsterarbeiten oder den technischen Bereich.
So wird aus Wolle Filz
Der klassische Herstellungsprozess beginnt mit dem Waschen, Kardieren und Legen der Fasern zu einem Vlies. Anschließend werden die Fasern durch Feuchtigkeit, Druck und Bewegung miteinander verbunden – bei Naturfilz durch den natürlichen Fettgehalt der Wolle (Lanolin), bei synthetischem Filz durch thermische und chemische Verfahren. Das Ergebnis ist ein dichtes, gleichmäßiges Material mit hoher Formbeständigkeit. Je nach Einsatzzweck kann Filz gefärbt, imprägniert und beschichtet werden. In der Industrie werden häufig Nadelvliese eingesetzt, die durch das maschinelle Einstechen von Nadeln besonders strapazierfähig werden.
Eigenschaften von Filz und seine Vorteile
Filz zeichnet sich durch eine Kombination physikalischer Eigenschaften aus. Er ist wärme- und schalldämmend, elastisch, rutschhemmend, abriebfest und formstabil. Zudem besitzt er eine hohe Aufnahmefähigkeit für Flüssigkeiten und kann Temperaturschwankungen gut ausgleichen. Gegenüber gewebten Textilien oder Kunststoffen bietet Filz den Vorteil, dass er nicht ausfranst, sich leicht verarbeiten lässt und in vielen Fällen biologisch abbaubar ist. Besonders in Zeiten wachsender Nachhaltigkeitsanforderungen gewinnt Naturfilz wieder an Bedeutung, da er ein nachwachsendes, langlebiges und recyclingfähiges Material darstellt.
Einsatzbereich in Industrie und Gewerbe
Die Anwendungsgebiete von Filz sind breit gefächert. In der Automobilindustrie dient er als Dämmstoff, Polstermaterial und Vibrationsschutz. Im Maschinenbau kommt technischer Filz in Dichtungen, Filtern oder Gleitlagern zum Einsatz. Möbel- und Innenausbauer schätzen Filz wegen seiner akustischen und ästhetischen Eigenschaften – etwa für Wandverkleidungen, Tischauflagen oder Designobjekte. Auch im Bau- und Messewesen, im Textilhandwerk und in der Verpackungsindustrie findet Filz Verwendung. Das Material lässt sich problemlos an alle Anforderungen anpassen.
Varianten und Weiterentwicklung
Filz ist nicht gleich Filz: Es gibt Wollfilz, Synthetikfilz, Industriefilz, Designfilz und Technikfilz, jeweils mit spezifischen Eigenschaften. Moderne Entwicklungen kombinieren Filz mit Funktionsbeschichtungen oder recycelten Fasern, um neue Einsatzfelder zu erschließen – etwa im Bereich der Akustik, Nachhaltigkeit oder Leichtbau.
Fazit
Filz als Meterware ist ein zukunftsfähiger Werkstoff mit technischen und ökologischen Vorteilen, die in vielen Branchen gern genutzt werden. Ob als funktionales Bauteil oder als Designoberfläche – Filz vereint Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit in einem einzigen Material.
