Die Lichter im Büro sind längst aus, wenn der Bildschirm des Smartphones weiterhin erleuchtet bleibt. Ein letzter Blick auf die E-Mails, ein schneller Chat mit dem Team und noch einmal nachsehen, was es Neues in den sozialen Medien gibt – viele Arbeitnehmende kommen nach Feierabend nicht zur Ruhe.
Das Resultat sind verkürzte Nächte, flacher Schlaf und ein Gefühl ständiger Erschöpfung. Schlafstörungen sind kein Randphänomen mehr. Laut aktuellen Schätzungen leiden rund ein Drittel der Erwachsenen darunter, nicht erholsam schlafen zu können. Die Folgen reichen von nachlassender Konzentration bis zu ernsthaften Gesundheitsproblemen.
Inhaltsverzeichnis
Dauerstress durch ständige Verfügbarkeit
Das Smartphone gönnt keine Pause. Die ständige Verfügbarkeit erzeugt Druck. Der Körper befindet sich durchgehend im Alarmmodus, Stresshormone zirkulieren, die Gedanken kreisen. Schlafstörungen sind dabei wenig überraschend. Die Nacht wird kürzer, das Einschlafen schwerer, die Erholung oberflächlicher. Es stellt sich die Frage, ob Schlafmangel Auswirkungen auf den Alltag hat. Studien bestätigen, dass unruhiger Schlaf kein Luxusproblem ist, sondern jedes Jahr zu Fehlzeiten und Produktionseinbußen führt. Schlafstörungen und deren Ursachen sollten daher in den Fokus des Interesses rücken.
Schlaf – mehr als nur Erholung
Wissenschaftlich betrachtet ist Schlaf eine Hochleistungsphase des Gehirns. In den nächtlichen Tiefschlafphasen sortiert es Erinnerungen, verarbeitet Emotionen und regeneriert Zellen. Schon wenige durchwachte Nächte führen dazu, dass Reaktionszeiten sinken, Fehlerquoten steigen und kreative Lösungen ausbleiben. „Schlaf ist kein Zeitfresser, sondern die Voraussetzung für geistige Leistungsfähigkeit“, wiederholen Schlafforscher regelmäßig. Langfristiger Schlafmangel erhöht zudem das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Depressionen und neurodegenerative Störungen.
Essen gegen kognitive Ermüdung
Der Zusammenhang zwischen ausgewogener Ernährung und der Gesundheit rückt verstärkt in den Fokus. Spermidin ist ein körpereigenes Polyamid, dem eine Wirkung auf Zellprozesse zugesprochen wird. Im Kontext von Schlafstörungen und deren Auswirkungen gibt es interessante Ansätze. Spermidin nehmen wir beim Essen auf. Weizenkeime, Pilze oder gereifter Käse sind gute Lieferanten. Es unterstützt die sogenannte Autophagie, bei der geschädigte Zellbestandteile recycelt werden.
Mehrere Studien weisen darauf hin, dass Spermidin positive Effekte auf die Gedächtnisleistung hat und möglicherweise altersbedingtem Abbau entgegenwirken kann. Im Kontext von Schlafmangel, der das Gehirn belastet, rückt dieser Ansatz in den Fokus. Was vor wenigen Jahren als biochemische Randnotiz galt, wird heute als innovativer Baustein im Kampf gegen kognitive Ermüdung diskutiert.
Wege zum besseren Schlaf
Die Wissenschaft allein kann nicht zu erholsamem Schlaf führen. Man muss Schlaf als unverzichtbaren Teil des Lebens wertschätzen. Die kleinen Schritte im Alltag sind ein wichtiger Aspekt:
- Digitale Grenzen setzen: Smartphone und Tablet eine Stunde vor dem Schlafengehen weglegen. E-Mails haben Zeit bis zum nächsten Tag.
- Feste Schlafrituale: Routinen wie Lesen, Yoga oder Bewegung signalisieren dem Körper, dass es Zeit ist, abzuschalten.
- Optimale Schlafumgebung: Dunkelheit, Ruhe, frische Luft und eine hochwertige Matratze fördern tiefen Schlaf.
- Bewusste Ernährung: Lebensmittel, die reich an Spermidin sind, können die kognitive Leistungsfähigkeit langfristig unterstützen.