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Finanzen & Börse

Finanzmarkt: Großbanken setzen auf Kryptowährung

Ob sich die Investition in eine Kryptowährung lohnt, ist immer noch Thema heftiger Diskussionen. Die einen sehen in Bitcoin, Ethereum und Co. ein gigantisches Potenzial, andere weisen auf die hohe Volatilität der Kurse hin. Sichtbar ist allerdings, dass viele der großen Kryptowährungen in den letzten Jahren enorme Preissteigerungen erlebt haben.

Wer also rechtzeitig investiert hat, darf sich mittlerweile über ein Vielfaches des Originalbetrags freuen. Auch Großbanken sehen Kryptowährungen als zukunftsträchtiges System. Das US-amerikanische Finanzunternehmen Morgan Stanley hat deshalb gerade erst Bitcoin im großen Stil gekauft.

Bitcoin: Nur für Großanleger?

Derzeit besitzen immer noch verhältnismäßig wenige Menschen eine Kryptowährung wie Bitcoin. Zwar hören wir am laufenden Band über die Entwicklung verschiedener Coins, relativ betrachtet, befinden sich jedoch die meisten der Tokens in den Händen weniger. Das ist mitunter auch ein Grund dafür, weshalb sich der Kurs von Bitcoin und Co. nur schwer stabilisieren lässt. Sobald ein wichtiger Investor große Mengen an- oder verkauft, kann dies bereits sichtbare Auswirkungen auf den Kurs haben. Auch einfache Prognosen oder Nachrichten können sich bereits in dem volatilen Verlauf sichtbar machen, wie beispielsweise Ankündigungen des Tesla-CEOs Elon Musk immer wieder bewiesen.

Bedeutet dies jedoch nun, dass sich die Investition nur für Großanleger lohnt? Gewiss nicht. Zwar können sie das Risiko leichter tragen, das Kursschwankungen mit sich bringen, diese wären bei einer größeren Verteilung aber deutlich stabiler. Viele Experten sehen in Kryptowährungen einen Trend, der kaum aufzuhalten ist. Für Kleinanleger ist es also ebenfalls noch ein guter Zeitpunkt, um auf den Zug aufzuspringen und zumindest eine kleine Summe zu investieren. Viele sind sich dabei allerdings gar nicht sicher, wo sie kaufen sollen. Dazu stehen verschiedene Wallets und Zahlungsoptionen im Netz bereit.

Kleinanlegern stehen unterschiedliche Optionen zur Verfügung, in manchen Ländern können sie unter anderem mit PayPal Bitcoin kaufen und diese einfach in einer virtuellen Börse ablegen, der Handel und Erwerb der virtuellen Münzen wird immer unkomplizierter. Großbanken und Finanzunternehmen stocken gleichzeitig groß auf. So soll Morgan Stanley in einem Trust nun mehr als 500.000 Bitcoin besitzen. Bei einem derzeitigen Kurs von 42.427,26 Euro (Stand: 9. Dezember 2021) ist das eine beeindruckende Summe.

Dezentralisierte Währung im Besitz der Banken

Was Kryptowährungen von Anfang an besonders interessant gemacht hat, ist ihre Dezentralisierung. Die Informationen über die Blockchain sind auf vielen verschiedenen Servern gespeichert und werden nicht an einer zentralen Stelle festgehalten. Mining kann jeder betreiben, der das nötige Equipment besitzt, weshalb es auch keine zentrale Ausgabestelle für die Coins gibt. Damit laufen Transaktionen automatisch ab und werden nicht durch eine Bank oder einen Finanzdienstleister durchgeführt. Das hat den Vorteil, dass meist geringere Spesen anfallen und Gelder nicht absichtlich länger einbehalten werden, um damit Zinsen zu machen.

Allerdings stellt sich in der Praxis ein Problem: Jede Blockchain kann nur eine gewisse Anzahl an Transaktionen pro Minute durchführen, weshalb es bei der wachsenden Verbreitung trotzdem zu Wartezeiten kommen kann. Nun fragen sich viele Anleger, ob das Investieren von Großbanken wieder zu einer Monopolstellung führen könnte, die der Dezentralisierung entgegenwirkt. Grundsätzlich scheint hier allerdings noch keine Gefahr zu sein. Anders ist dies bei staatlichen Kryptowährungen, die mit einer Fiatwährung verbunden sind.

Hier sind unweigerlich auch die Zentralbanken beteiligt, welche die Fiatwährung drucken und den Kurs durch verschiedene finanzielle und politische Entscheidungen beeinflussen können. Auch Kryptowährungen großer Unternehmen wurden dafür bereits kritisiert. So stand unlängst Metas Krypto-Projekt „Diem“ unter Beschuss. Zahlungen mit Bitcoin, Ethereum und anderen dezentralisierten Kryptowährungen bleiben jedoch unabhängig. Und je mehr Kleinanleger ebenfalls im Besitz von Coins sind, umso weniger Einfluss können Großbanken auch weiterhin nehmen. Dazu könnte sich der Kurs dadurch noch besser stabilisieren.

In Kryptowährungen zu investieren, ist eine knifflige Entscheidung, die jeder je nach Risikobereitschaft für sich selbst entscheiden muss. Für neue Käufer ist es allerdings wichtig, sich erst einmal mit den Grundprinzipien und wichtigen Begriffen im Finanzbereich auseinanderzusetzen, um den Markt effektiv analysieren zu können. Danach sind Investitionen mit wenigen Klicks abgeschlossen und können dann erst einmal liegen gelassen werden.

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Heinrich Gellertshausen
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