Studio Romantic/shutterstock.com
Human Resources

G42: Für welche Berufsgruppen ist die Untersuchung Pflicht?

Hinter dem Kürzel G42 verbirgt sich eine Vorsorgeuntersuchung, die unter anderem für medizinisches Personal verpflichtend ist. Das Ziel der Untersuchung ist die Früherkennung und der Schutz vor schwerwiegenden Krankheiten.

Es sind jedoch nicht nur Mediziner und Pflegefachkräfte, für die eine G42 Untersuchung verpflichtend ist. Auch Erzieherinnen und Erzieher sowie Beschäftigte in der Forstwirtschaft und in der Abfallverwertung müssen die Untersuchung durchführen lassen. Das breite Spektrum der Berufsgruppen gibt einen Hinwies darauf, wie vielfältig die Krankheiten sind, die bei der Vorsorge untersucht werden.

Infektionskrankheiten im Fokus

Medizinisches Personal ist vielen Erregern ausgesetzt. Die Gefahr, sich selbst zu infizieren und die Krankheit zu verbreiten, ist groß. Der Schwerpunkt bei der Vorsorgeuntersuchung G42 liegt daher auf Infektionskrankheiten und Hepatitis A, B und C. Unterschieden wird dabei zwischen impfbaren und nicht impfbaren Erkrankungen. Beschäftigte in Kindergärten und anderen Betreuungseinrichtungen sind einer erhöhten Gefahr ausgesetzt, an typischen Kinderkrankheiten zu erkranken.

Masern, Mumps oder Röteln treten immer wieder in Intervallen auf. Auch ein Schutz vor Hepatitis A ist für diese Berufsgruppe relevant. Forstmitarbeiter und Beschäftigte im Garten- und Landschaftsbau sind einem erhöhten Risiko ausgesetzt, von Zecken gebissen zu werden und eine durch Zecken übertragbare Erkrankung zu erleiden. Ein erhöhtes Infektionsrisiko besteht auch in der Abfallwirtschaft, wenn viele Keime unbekannter Herkunft zusammenkommen.

Für diese Berufsgruppen ist G42 Pflicht

  • Beschäftigte in Krankenhäuser: Ärzte, Pflegekräfte, Medizintechniker und Zahnärzte.
  • Pflegekräfte: Beschäftigte in der Alten- und Krankenpflege, die in stationären Einrichtungen tätig sind.
  • Kinderbetreuung: Erzieherinnen und Erzieher sowie weitere Beschäftigte in Kindergärten und Krippen.
  • Tierpflege: Veterinäre und das Personal tierärztlicher Praxen sowie Tierpfleger in Zoos und Tierparks.
  • Forstwirtschaft und Gartenpflege: Angestellte im Garten- und Landschaftsbau sowie Baumpfleger und Mitarbeiter im Forst.
  • Abfallverwertung: Mitarbeiter in der Abfallverwertung und in der Abwasserwirtschaft.

Untersuchungsintervalle

Die erste G42 Untersuchung findet vor dem ersten Arbeitstag statt. Die erste Nachuntersuchung wird in einem Zeitraum von 12 Monaten durchgeführt. Für die dritte und folgende Untersuchung sind Intervalle von drei Jahren vorgesehen. Ausnahmen ergeben sich bei besonderen Vorkommnissen und Kontakt zu infizierten Personen oder zu infektiösem Material. In diesen Fällen wird eine individuelle Vorsorgeuntersuchung vereinbart.

Ablauf der G42 Untersuchung

Die G42 Vorsorgeuntersuchung besteht aus zwei Teilbereichen. Im allgemeinen Teil werden der Impfstatus überprüft und eine allgemeine körperliche Untersuchung durchgeführt. Lücken im Impfschutz werden geschlossen und der Gesundheitszustand wird in Hinblick auf die Tätigkeit überprüft. Überprüft werden zum Beispiel Vorerkrankung oder Medikamenteneinnahmen. Hinzukommen Untersuchungen von Blut, Stuhl und Urin mit Blick auf Antikörper und spezielle Laborwerte.

Der spezielle Teil der G42 Untersuchung bezieht sich auf Krankheitserreger, die im jeweiligen beruflichen Alltag eine Rolle spielen. Es erfolgt eine Beratung bezüglich der Infektionsmöglichkeiten und bei Bedarf eine für die Berufsgruppe vorgesehene Impfung. Die G42 kann in Verbindung mit einer G24 Untersuchung zum Schutz vor Hauterkrankungen durchgeführt werden.

Ähnliche Beiträge

Hitze im Büro: Was man dagegen macht und was das Arbeitsrecht vorsieht

Kündigung durch den Arbeitgeber: Wann ist sie rechtens?

Heinrich Gellertshausen

Die Zukunft des Arbeitsplatzmanagements: Desk-Sharing-Software und Back-to-Office-Strategien

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner