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Finanzen & Börse

Währungen im Check: Was sind die Nachteile des Euros?

Mit Hochspannung wurde sie erwartet und plötzlich war sie da: Die neue Währung für alle! Der Euro löste die D-Mark ab. Als Anfang der 2000er Jahre quasi über Nacht eine neue Währung entstand, gab es auf der einen Seite eine große Euphorie. Doch viele Menschen im europäischen Raum fürchteten sich vor über 20 Jahren, als der Euro eingeführt wurde. Zu groß war die Unsicherheit wie sich die neue Währung in Bezug auf ihr Leben auswirken und was ihr Geld dann noch wert sein würde. Doch wovor hatten die Menschen eigentlich Angst?

Euro als Währung: Die Nachteile

Der Hauptnachteil des Euro als Währung ist seine mangelnde Flexibilität. Es ist schwierig, die Währung an regionale oder nationale Schwankungen in der Wirtschaft anzupassen. Dies kann dazu führen, dass Länder mit schwächeren Volkswirtschaften benachteiligt werden, da sich ihr Währungswert nicht an die sich ändernden wirtschaftlichen Bedingungen anpassen kann. Außerdem ist der Euro eine gemeinsame Währung. Der Umtausch des Geldes innerhalb der Europäischen Union ist zwar nicht mehr nötig, dennoch hat dies zu einem Rückgang der monetären Souveränität in der gesamten EU geführt.

Sicherlich hatte man sich bei der Einführung mehr Vorteile erhofft, doch die Euphorie ist längst verflogen. Was am Anfang das möglichst genaue Umrechnen der Preise von D-Mark in Euro war, ist einer leichten bis mittleren Depression gewichen.

Die Nostalgie der D-Mark

In deutschen Haushalten schlummern derzeit noch rund 13 Milliarden D-Mark. Diese Summe wurde überwiegend aus Nostalgie-Gründen gesammelt oder in der Hoffnung, dass die Scheine oder das Hartgeld später vielleicht einmal an „Sammlerwert“ gewinnen kann. Was viele nicht wissen: Die ausgedienten Banknoten und sogar die Münzen können auch heute noch gegen den aktuellen Eurokurs eingetauscht werden. Doch die Nostalgie der D-Mark scheint einen großen Reiz auf die Bundesbürger auszuüben.

So verzichten sie lieber auf den realen Gegenwert, tauschen nicht in Euro um und behalten ihre deutsche Mark für immer in finanzieller Erinnerung oder in der Hoffnung sie würde noch einmal erneut erstarken. Mittlerweile ist dieser Gedanke gar nicht mehr so abwegig. Europa mit einer einheitlichen Währung – wie sie einst erdacht wurde – hat nicht das gehalten was es bisher versprochen hat. Nämlich Aufschwung für alle. Dafür sind die einzelnen Staaten in der EU zu stark unterschiedlich aufgestellt.

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Während in vielen Staaten seit mehreren Jahren wirtschaftlicher Stillstand herrscht, sieht es selbst bei größeren Ländern wie zum Beispiel Deutschland oder Frankreich nicht sehr viel besser aus. Inflation und allgemein schwierige Bedingungen in der Wirtschaft sorgen ebenfalls dafür, dass der Unmut über den Euro nicht gerade verschwindet. Die nächsten Jahre werden zeigen, ob diese Währung tatsächlich Bestand hat und auch schwere Krisen vieler Länder überstehen kann.

Weitere Nachteile des Euros

Ein weiterer Nachteil bei der Verwendung des Euro als Währung besteht darin, dass einzelne Nationen keine Kontrolle mehr über ihre eigene Währung haben. Der Euro wird von der Zentralbank festgelegt und alle Änderungen seines Wertes erfolgen nach Ermessen dieser Bank. Das bedeutet, dass einzelne Länder keine Kontrolle über ihre eigene Wirtschaft haben, da sich Änderungen ihrer Währung direkt auf ihre Export- und Importkosten auswirken können. Darüber hinaus kann es für Unternehmen schwierig sein, sich an neue Wechselkurse anzupassen, was sich auf ihre Geschäftstätigkeit auswirken könnte. Zudem kann es schwierig sein, die Preise zwischen den Ländern zu vergleichen, da verschiedene Nationen unterschiedliche Lebensstandards haben können.

Dies kann für Verbraucher schwierig sein zu wissen, ob sie ein gutes Geschäft machen oder nicht. Andererseits besteht ein Vorteil des Euro darin, dass er den Geschäftsbetrieb für international tätige Unternehmen vereinfacht. Unternehmen müssen sich nicht mehr darum kümmern, ständig Währungen umzurechnen oder ihre Preise anzupassen, wenn sich Wechselkurse ändern. Dies erleichtert Unternehmen den Eintritt in neue Märkte, ohne in kostspielige Konversionsstrategien investieren zu müssen. Darüber hinaus kann es Unternehmen helfen, ihre Ausgaben besser vorherzusagen, wodurch sie stabiler aufgestellt sind.

Fazit

Alles in allem wird der Euro uns noch eine ganze Zeit begleiten, ob wir es nun wollen oder nicht. Die Zukunft wird zeigen, ob er auf dem Markt Bestand haben wird oder ob jede Nation wieder zu ihrer eigenen Währung zurückkehren wird. Doch das ist eher unwahrscheinlich und wie sollte das überhaupt gehen und wie sollte man so einen „Ausbruch“ aus der gemeinsamen Währung vorbereiten? Fragen über Fragen, auf die es jetzt noch keine eindeutige Antwort gibt.

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Heinrich Gellertshausen
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