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Gewinnaussichten an der Börse: Glücksspiel oder Können?

Seit der Nullzinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) stehen Sparer vor neuen Hürden. Das Ersparte unterliegt den inflationären Einflüssen, was die Kaufkraft des Geldes schmälert. Zusätzlich wird dieser Effekt durch die Minuszinsen verstärkt. Die Börse scheint für viele Sparer eine Ausweichmöglichkeit zu sein, um das Geld noch gewinnbringend, bzw. renditestark anzulegen. Doch wie aussichtsreich ist die Börse? Was ist maßgebend für die Erzielung von Renditen? Ist es Glücksspiel oder Können? Im nachfolgenden Text werden diese Themenspektren und andere behandelt, um einen Eindruck vom Börsenhandel zu vermitteln.

Eignungsfähigkeit für die Börse

Grundsätzlich steht der Börsenhandel einem breiten Spektrum an Personengruppen offen. Hierzu zählen Studenten, Rentner, Angestellte bis hin Selbstständige. Aufgrund der Vielzahl an Anlagestrategien, gibt es für jede Zielgruppe individuelle Strategien, die zur Risikobereitschaft passen. Somit gibt es im Grunde keine Einschränkung, wenn es darum geht, mit dem Handel an der Börse zu beginnen. Es kommt viel mehr darauf an, mit welcher Strategie der Handel erfolgt und mit welchem Wissen.

Risiko beim Wertpapierhandel

Unabhängig von der Anlagestrategie sollten sich Interessenten bewusst sein, dass ein Totalverlust an der Börse jederzeit möglich ist. Das Vermögen kann, infolge einer Finanzkrise, sich gänzlich auflösen. Das Risiko kann bis zu einem gewissen Grad eingeschätzt werden, aber die Märkte bleiben dennoch unberechenbar, sodass selbst aussichtsreiche Branchen eine Pleitewelle erleben können. Deshalb ist es wichtig, dass angehende Anleger in der Lage sind, mit dieser Ungewissheit umgehen zu können. Anderenfalls kann der Börsenhandel nervlich äußerst aufreibend sein, was wiederum zu Fehlreaktionen führen kann. Es ist bedeutsam, sich nicht von Gefühlen und Emotionen leiten zu lassen. Weder Angst noch überschwänglicher Optimismus sollten das Handeln bestimmen. Sachlichkeit, Nüchternheit und Strukturiertheit sind der Schlüssel zum Erfolg.

Renditechancen an der Börse

Schließlich geht es dazu über, sich der Ursprungsfrage zu widmen. Ist die Börse bloßes Glücksspiel oder kann man mit einem bestimmten System passable Gewinne erzielen? Grundsätzlich ist die Börse ein Markt, wo man seriös und zielgerichtet Renditen erwirtschaften kann. Spekulationen sind gewissermaßen Teil des Handels, aber es macht nicht das Große und Ganze aus, wenn es um das Börsengeschehen geht. Hierzu gibt es zahlreiche Beispiele von Aktiengrößen wie Warren Buffett. Letzterer hat es mit Fachwissen und Zielstrebigkeit zu einem Millionenvermögen geschafft. Er gehört zu den sogenannten Value-Investoren. Es handelt sich um eine Anlagestrategie, die darauf abzielt, ein Unternehmen anhand wichtiger Kennzahlen zu analysieren und zu bewerten.

Idealerweise handelt es sich um Unternehmen, die derzeitig vom Markt unterbewertet sind und Wachstumspotenzial haben, sodass ein späterer Verkauf nennenswerte Renditen erwirtschaften wird. Somit ist es möglich, an der Börse mit System und Wissen vorzugehen. Sicherlich gibt es spekulative Handelsstrategien, wie etwa das Handeln mit Derivaten. Dabei erfolgt der Handel außerbörslich, wobei es darum geht, auf fallende oder steigende Kurse zu wetten. Hier könnte man tatsächlich vom Glücksspiel sprechen, wobei Anleger es letztlich selbst in der Hand haben, auf welche Weise sie mit dem Handel beginnen möchten.

Aussichtsreiche Aktien ausfindig machen

Wie lassen sich vielversprechende Aktien erwerben? Aufgrund der Vielzahl an Fachliteratur und der nahezu endlosen Möglichkeiten, ist es nicht möglich pauschale Aussagen zu treffen. Selbst Börsenprofis irren sich regelmäßig in ihren Prognosen und die Märkte sind, wie bereits zu Anfang erwähnt, unberechenbar, ungeachtet der eigenen Strategie. Ein Grundsatz, der wichtig ist, ist die Notwendigkeit das eigene Handeln selbst zu verstehen. Wer blind Aktien nachkauft und bestimmten Trends folgt, läuft Gefahr, schmerzliche Verluste zu erleiden. Es ist stets ungewiss, ob hinter bestimmten Prognosen, Interessengruppen stehen, die darauf abzielen, dass sich Käufer finden.

Somit gibt es letztlich nicht die eine richtige Aktie. Viel wichtiger ist es, dass Anleger selbst nachvollziehen können, weshalb diese Aktie für einem selbst aussichtsreich ist. Mit Fachwissen und Analyse, ist es möglich den Wert eines Unternehmens festzumachen. Auf diese Weise ist es möglich, die eigenen Risiken einzuschätzen, bevor es zum Kauf einer Aktie übergeht.

Die Börse ist nicht nur Glücksspiel

Zieht man den Vergleich zwischen Handel an der Börse und Casinospielen, fällt ein grundlegender Unterschied direkt auf. Während bei den meisten Spielen wie Slots oder Roulette einzig und allein das Glück des Spielers zählt, sind an der Börse mit der richtigen Strategie Trefferquoten weit über 50% definitiv möglich. Zwar lassen sich initial Vorteile in Casinos verschaffen, indem Zugeständnisse und Aktionen vom Casino, wie beispielsweise einem Roulette Bonus nutzt, jedoch steht und fällt letztendlich alles mit dem Zufall. Etwas anders sieht es beispielsweise beim Pokern aus. Bei Spielen wie diesem, erhöhen sich die Gewinnchancen enorm, wenn man weiß was man tut und eine Strategie ausarbeitet – ebenso wie beim Investieren und kurzfristigem Handel an der Börse.

Muss man sich Fachwissen aneignen?

erfordert Zeit und Arbeit, doch es gibt glücklicherweise Ausweichmöglichkeiten, wie zum Beispiel passive Anlagestrategien. Hierzu gehören ETF-Sparpläne. Der Vorteil für Anleger ist, dass sie mit einer Sparrate in einen ganzen Markt investieren, wie etwa dem Deutschen Aktienindex (DAX), der aus 30 Unternehmen besteht. Der Vorteil ist die Risikostreuung. Hier können Anleger eine gute Diversifikation erzielen. Ein Nachteil wiederum sind die geringeren Renditeaussichten. Denn hohe Renditen gehen stets mit einem erhöhten Risiko einher. Bei ETF-Sparplänen handelt es sich um verhältnismäßig sichere Investitionen. Dennoch gilt auch hier: Es gibt keine Gewährleistung dafür, dass das Vermögen sicher ist. Finanzkrisen und branchenspezifische Schwierigkeiten können auch hier zum Verlust führen.

Letztlich haben ETF-Sparpläne den Vorteil, dass selbst Aktienneulinge schnell erste Renditen erzielen können. Dabei braucht es eine weniger umfangreiche Analyse, wie es etwa beim Handel mit Einzelaktien der Fall ist. Anleger sollte prüfen, welche Märkte aussichtsreich sind und vor allem Dinge nach ETF-Sparplänen suchen, die zur eigenen Risikobereitschaft passen. Es gibt Sparpläne, die renditestark sind, aber hohen Schwankungen unterliegen, sodass es häufiger zu Verlusten kommt.

Schlusswort

Die Börse ist letztlich kein Glücksspiel, wobei auch beim Glücksspiel nennenswerte Gewinne möglich sind. Beim Börsenhandel lässt sich das Glück gewissermaßen steuern und beeinflussen. Diese Möglichkeit nimmt mit zunehmendem Fachwissen und der eigenen Erfahrung zu.

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