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Wertentwicklung von Gold: Derzeitige Lage und Aussicht

Gold als Wertanlage erfreut sich vor allem in Krisenzeiten hoher Beliebtheit, weil es als sehr wertbeständig und damit resistent gegen extreme Schwankungen gilt. Natürlich wird der Goldpreis von vielen verschiedenen Faktoren beeinflusst. So sind 2022 beispielsweise auch Auswirkungen des World Gold Council (kurz WGC) auf die Preisgestaltung von Gold möglich, denn die globale Lobby-Organisation sieht es als eine ihrer Aufgaben an, den Goldpreis zu stimulieren.

Entwicklung beim Goldpreis in den letzten Jahren

Großen Einfluss auf den Preis des Edelmetalls haben nach Auffassung von Finanzbildungsexperte und Coach Ronny Wagner, seines Zeichens Autor, Betreiber zweier Finanz-Podcasts, des Vereins „Schule des Geldes“ sowie Gründer des Edelmetallhandelsunternehmens „Noble Metal Factory“, vor allem die Inflation, das Zinsniveau und die Währungsschwankungen. Diese Faktoren sind zugleich Chance und Risiko, denn sie vermögen den Goldpreis bei entsprechender Entwicklung in die Höhe zu treiben oder ihn abstürzen zu lassen. Trotzdem ist er hinsichtlich möglicher Goldkäufe der Meinung: „Gold ist immer eine Investition wert.“

Wie stabil der Goldpreis ist, zeigt sich beim Blick auf die jeweiligen Jahresendkurse. In den Jahren 2019 (Schlusskurs am 30.12. betrug 1.352,18 Euro), 2020 (Schlusskurs am 31.12. lag bei 1.530,96 Euro) und 2021 (Schlusskurs am 31.12. belief sich auf 1.605,69 Euro) zeigte sich innerhalb von drei Jahren eine Differenz von 253, 51 Euro und damit ein ansprechendes Plus. Das Global Gold Council erwartet für 2022 eine steigende Nachfrage nach Gold. Auch eine Studie der Metzler Asset Management GmbH zeigt, dass immer noch ein entsprechendes Umfeld für eine positive Entwicklung besteht, durch niedrige Realzinsen, eine Zunahme des geopolitischen Gefahrenpotenzials und die wieder aufkommenden Inflationsängste.

Goldpreis – Entwicklung entscheidet sich an der Alternative Kryptowährungen

Wie sich der Goldpreis im Jahr 2022 und darüber hinaus entwickeln wird, hängt auch davon ab, ob sich Kryptowährungen zukünftig als ernstzunehmende Alternative zum Gold positionieren können. Bitcoin und Co. werden von vielen bereits als das Gold dieses Jahrhunderts bezeichnet. Verlieren die Kryptowährungen an Bedeutung, könnte laut der Metzler-Analyse der Goldpreis 2022 auf bis zu 2.560 Euro steigen.

Ronny Wagner, der sich seit seinem Abitur mit Wirtschafts- und Finanzthemen befasst, Wirtschaftswissenschaften studiert hat, bei einem Versicherungsmaklerunternehmen Geschäftsführer war und Finanzbildung als eminent wichtigen Teil der Allgemeinbildung ansieht, sieht vor allem in Gold-Sparplänen ein großes Potenzial, sein Geld langfristig krisensicher anzulegen.

Ronny Wagner mit Goldanlagen. Bildquelle: Ronny Wagner

Gold-Sparplan: Von der Goldpreisentwicklung profitieren

Finanzberater geben ihren Kunden meist den Rat, etwa 5 bis 10 Prozent ihres Geldes in Gold anzulegen. Finanzexperte und Goldhändler Wagner kann sich mit Blick auf möglichst große Diversifizierung von Geldanlagen auch Depots mit 20 oder 30 Prozent Goldanteil vorstellen. Zur Begründung, warum immer mehr Menschen ihren Blick auch auf Gold-Sparpläne richten, meint Wagner: „Diese Menschen kaufen Gold, weil sie sich Sorgen über die Zukunft machen und dem Finanzsystem ein gesundes Misstrauen entgegenbringen, Stichwort Inflation. Sie möchten ihr Vermögen gegen Finanz- und Wirtschaftskrisen und sogenannte ‚Schwarze Schwäne‘ absichern.“

Gold sei eine optimale Versicherung gegen solche unvorhersehbaren Ereignisse. Mit Blick in die Vergangenheit sei zu sehen, dass sich Gold schon seit Jahrtausenden als sicherer Hafen und Währung der letzten Instanz bewährt habe.

Einfluss der US-Notenbank auf den Goldpreis

Laut Finanzexperte Wagner spielt auch die wirtschaftliche Situation der USA eine wesentliche Rolle für die Entwicklung des Goldpreises. Ursache hierfür ist die Tatsache, dass Gold zumeist in US-Dollar gehandelt wird. Dadurch ist der Goldpreis immer auch abhängig vom Wert der US-Währung. Aus diesem Grund wiederum spielen die Entscheidungen der US-Notenbank eine wichtige Rolle, wenn es um den Goldpreis geht. Das Global Gold Council hat analysiert, dass sich hier ein immer wiederkehrendes Muster zeigt.

Vor Zinsenscheidungen der FED entwickelte sich der Goldpreis meist eher unterhalb des Durchschnitts, performte dann aber in den Folgemonaten sehr viel besser. An diesem Aspekt wird für Ronny Wagner deutlich: „Die Anleger müssen das Geldsystem verstehen“. Nur wenn sie mit den Regeln und Mechanismen vertraut sind, können sie wirklich fundierte Investmententscheidungen treffen und werden die Vorteile von Gold und anderen Edelmetallen erkennen.

Schwindende Vorkommen werden den Goldpreis treiben

Ähnlich wie beim Öl, der der Kohle schwinden auch die Vorkommen beim Gold. Irgendwann, so Geldcoach Wagner: „Ist Schluss mit lustig“, weil es sich bei Gold eben um ein endliches Anlagegut handelt. „Irgendwann werden wir die Schlussrechnung bekommen und dann sollten wir das Gold haben“, betont er mit dem Hinweis, dass es das Wort „hätte“ hier nicht gibt. Soll heißen, wer dann Gold im Depot hat, kann sich glücklich schätzen.

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